Das Melanchthonhaus wurde 1897 an der Stelle des 1689 abgebrannten Geburtshauses des Reformators Philipp Melanchthon errichtet. Es besitzt eine Gedächtnishalle mit Statuen berühmter Reformatoren und Wandgemälden mit Szenen aus Melanchthons Leben sowie weitere sehenswerte Räume mit historischen Drucken und Originalhandschriften, Wappen, Gemälden, Gedenkmünzen und Druckgrafiken. Die aus Wand- und Deckentäfelungen, Wandgemälden, historischen Bücherschränken und Vitrinen bestehende Innengestaltung samt wertvoller Butzenscheiben blieb seit der Eröffnung des Hauses im Jahre 1903 weitgehend unverändert.
Außerdem ist das Melanchthonhaus Bretten, nach der Lutherhalle in Wittenberg, das zweitgrößte reformationsgeschichtliche Museum in Deutschland. Es beherbergt neben dem Museum auch eine der umfangreichsten Melanchthon-Spezialbibliotheken weltweit und ist darüber hinaus eine überaus bedeutende Dokumentationsstelle der Internationalen Melanchthonforschung.
In der eindrucksvollen Gedächtnishalle mit Wandgemälden erschließt sich dem Besucher die Biographie sowie das außerordentlich umfangreiche Lebenswerk Philipp Melanchthons.
Im Städtezimmer befinden sich die holzgeschnitzten Wappen von 121 Städten, bei denen nachweislich feststeht, dass Philipp Melanchthon persönlich mit ihnen Beziehungen unterhalten hat. Die Vielzahl der Städte zeigt, wie groß sein Einfluss auf das Kirchen- und Schulwesen war. Im Städtezimmer wie auch in anderen Museumsräumen befindet sich auch die Bibliothek. Sie besitzt zahlreiche wertvolle Raritäten, die den Besucher zum Staunen und Bewundern bringen.
Das Fürstenzimmer führt in die politischen Kräfte der Reformation ein. Es zeigt Bildnisse von Fürsten, Grafen und weiteren Adligen, die die Reformation in ihren Ländern eingeführt haben.
Außerdem sind in den Vitrinen des Fürstenzimmers ausgewählte Bildnisse, Handschriften und Drucke ausgestellt, die in Melanchthons Leben, sein umfangreiches Schrifttum und seine Wirkungsgeschichte einführen.
Die Wandmalerei im Humanistenzimmer stellt herausragende Zeitgenossen Melanchthons aus Wissenschaft und Kunst dar und verdeutlicht die Vielfalt der wissenschaftlichen Begabungen und Interessen des Universalgelehrten.
Im Theologenzimmer zeigt die Wandmalerei die bedeutendsten Theologen zu Melanchthons Zeit. Die Decke des Raumes ist jener im Studierzimmer Melanchthons in Wittenberg nachgebildet.
Im mächtig erscheinenden Haus am Brettener Marktplatz öffnet sich somit der gesamte Kosmos einer herausragenden Persönlichkeit und einer spannungsreichen Epoche. Es lohnt sich, in diese Welt des Philipp Melanchthon einzutauchen!
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