Beschreibung

Butrint (albanisch auch Butrinti; altgriechisch Bouthrotón ?????????; lateinisch Buthrotum; italienisch Butrinto) ist eine Ruinenstadt im Süden Albaniens, rund 20 Kilometer südlich der Stadt Saranda gelegen. Sie dehnt sich auf einer Halbinsel aus, die im Norden und Osten vom Butrintsee und im Süden vom Vivar-Kanal, der nach rund zweieinhalb Kilometern ins Ionische Meer mündet, umgeben ist. In Sichtweite liegt die griechische Insel Korfu.

In Butrint hinterließen zahlreiche Kulturen ihre Spuren, umgekehrt wurden sie aber auch von Butrint geprägt. So kommt Butrint in den Werken berühmter antiker Autoren vor, wie zum Beispiel bei Hekataios von Milet[1] oder in der Aeneis von Vergil. Als städtisches Zentrum einer weiten Region kam sie zu Reichtum und Macht, wovon die zahlreichen Profan- und Prachtbauten, Straßen und Festungsanlagen zählen. Durch die Kombination seiner ruhigen Umgebung an einer Lagune und seinen historischen Monumenten zog die Stadt auch Grand Touristen des 18. und 19. Jahrhunderts an, die sie als eine Landschaft mit Monumenten bezeichneten.[2] Unter anderem besuchte Edward Lear die historische Stätte, um sich von ihr inspirieren zu lassen.[3]

Daten & Fakten

Kulturdenkmal: Reste einer griechischen Kolonie, einer römischen Stadt und eines byzantinischen Bistums
UNESCO-Ernennung: 1992, erweitert 1999
7./6. Jh. v. Chr.
Siedlungsgründung
5. Jh. v. Chr.
Stadterweiterung und Bau des Löwentores
4. Jh. v. Chr.
Bau einer 650 m langen, 10 m breiten und 5m hohen Festungsmauer am Nordwestufer des Butrintsees
3. Jh. v. Chr.
Stadterweiterung, 2,5 km lange Stadtmauer, Amphitheater für bis zu 2000 Zuschauer
2. Jh. v. Chr.
Eroberung durch die Römer; unter Caesar und Augustus Ansiedlung römischer Veteranen
5./6. Jh.
christliche Kultbauten, u. a. Basilika (31x22,5 m) unterhalb der Akropolis
13. Jh.
Festungsbau am Kanal
1386
Eroberung durch Venedig

Butrint zählt heute zu den beliebtesten Touristenzielen Albaniens und zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten des Landes. 1992 wurde sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt[4] und gehört zusammen mit der benachbarten Höhensiedlung Kalivo und den architektonisch einzigartigen Städten von Berat und Gjirokastra zu den Welterbestätten des Mittelmeerstaates.[5]

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